Wenn ich mal wieder versuche herauszufinden, welcher Job zu mir passen könnte, stoße ich ab und zu auf den Tipp, sich an dem zu orientieren, was man als Kind schon gerne gemacht hat. Da ich nicht überdurchschnittlich häufig oder gerne anderen Kindern Dinge beigebracht, Ärztin oder Verkäuferin gespielt habe, ergibt sich mir daraus leider kein konkretes Berufsbild. Auch aus den Tatsachen, dass ich gerne gemalt habe und auf Bäume geklettert bin, lassen sich nur abstrakte Schlüsse ziehen – irgendetwas Kreatives und/oder Aktives? Ja, wow.
Ich weiß, vielleicht bin ich zu zynisch und die „Übersetzung“ einer Lieblingsbeschäftigung in einen Beruf ist zu einfach gedacht; es geht ja auch eher um eine generelle Richtung. Doch auch die zu finden fällt mir schwer, da ich ziemlich viele Dinge mag und mochte.
Unabhängig von diesem für’s Berufsleben wenig aufschlussreichen Fazit habe ich dank dieses Tipps aber feststellen könne, dass ich immer noch gerne das tue, was ich als Kind getan habe: Klettern, Lesen und Collagen Basteln zum Beispiel (das Malen ist mir irgendwie abhandengekommen). Das alles ist mit mir erwachsener geworden: Klettern am Fels statt auf dem Klettergerüst, Lesen zumindest teilweise um etwas zu lernen. Ich merke, dass mir diese Dinge einfach gut tun, besonders, wenn ich sie ohne eine bestimmte Absicht verfolge, einfach nur aus Spaß am Machen. Auch Erwachsene stehen auf Rätsel, Schnitzeljagden und Spiele, jedoch glauben wir oft, das alles seriös genug verpacken zu müssen.
Kennst du das, wenn du so voller Lebenslust und Energie bist, dass du einfach ein Stück sprinten musst? Vielleicht geht es nur mir so, aber als Kind bin ich ständig so durch die Gegend gerannt und ab und zu spüre ich diesen Drang auch noch heute, wenn auch sehr selten. Oft fehlt mir diese Leichtigkeit, die man als Kind in sich trägt, das Vertrauen auf die Intuition und das Loslegen ohne Ziel und Zweck.
Wenn ich darüber nachdenke, ob ich später einmal Kinder möchte, stolpere ich über ein für mich durchaus nicht unwesentliches Pro-Argument: Ich kann dann selbst das Kinderleben mitleben. Ich kann „warum?“ fragen, erklären und entdecken, herumspinnen und spielen.
Aber bis das (eventuell, irgendwann) so weit ist, kann ich auch schon jetzt so gut es geht meinem inneren Kind Ausdruck verleihen, indem ich sinnlos vor mich hin tanze, kreativ werde, ohne das Ganze in Bahnen zu lenken und ab und zu einen Freudensprint einlege.
Sich zu fragen, was man als Kind gerne gemacht hat und dem nachzugehen kann einem sicher einige Aufschlüsse über die eigene Persönlichkeit geben – aber auch einfach eine Menge Spaß bereiten. Mein Dank geht also an alle Berufsberater und Blogger, die mir zwar in der Sache nicht wirklich weitergeholfen, aber eine wichtige Erkenntnis für mehr Lebensfreude mitgegeben haben.
Ein Gedanke zu „How to be (like) a Child“