Es gibt viele Dinge, vor denen ich Angst oder zumindest Respekt habe. Ich erinnere mich lebhaft an die Mountainbiketour, die ich vor einigen Jahren mit meinen Eltern auf Lanzarote gemacht habe. Zwischen riesigen Lavasteinbrocken irgendwelche Hänge runterzubrettern, fühlte sich für mich einfach nur nach Harakiri an. Ich hatte richtig Schiss, und das Schlimmste daran war, dass das Ganze meinen Eltern überhaupt nichts ausmachte.
Trotzdem stelle ich immer wieder fest: Ich lebe für kleine und große Abenteuer. Am meisten stehe ich auf Erlebnisse, die ich mit anderen Menschen teile. Vor 2 Jahren bin ich alleine, mit einem lächerlichen Papierschild in der Hand, von Regensburg nach Köln getrampt. Ich war so aufgeregt, dass ich in der Nacht zuvor kaum schlafen konnte. Ich fuhr unter anderem mit zwei Pfarrerinnen und einem Hund im Wohnwagen mit und lief, weil im Stau überhaupt nichts mehr ging, mit einem Holländer auf der Autobahn herum. Zuhause angekommen fühlte mich, als hätte ich soeben die Welt erobert.
Erlebnisse wie diese bringen mich noch immer zum Lächeln. Und gerade jetzt wecken sie in mir ein großes Gefühl der Sehnsucht. Gerade scheinen alle Abenteuer, die Reisen und/oder soziale Interaktionen beinhalten, in weite Ferne gerückt zu sein. Doch auch ohne Ortsveränderung passiert bei mir gerade einfach wenig Spannendes. Je länger diese Situation andauert, desto mehr steigt mein Bedürfnis, einfach mal wieder auszubrechen, loszuziehen in fremde Gefilde oder einfach Nächte durchzutanzen.
Dabei habe ich gehört, dass sich Abenteuer überall erleben lassen – auch vor der eigenen Haustür. Ein paar schöne Tipps dazu habe ich bei viel-unterwegs.de gefunden. Tatsächlich fühle ich mich allein durch das Lesen der Vorschläge schon etwas motivierter, meine Tage nicht komplett resigniert auf meinem Bett zu verbringen, weil ja gerade eh nichts geht.
Momentan ist es nötig, dass wir auf Vieles verzichten. Doch irgendwann werden wir wieder tanzen, reisen, uns umarmen. Jetzt, in diesem Moment, schwöre ich mir erstmal hoch und heilig, keine Busreise, kein Konzert, keine billige Hostelübernachtung mehr für selbstverständlich zu nehmen. Und Chancen zu nutzen. Und Abenteuer zu erleben, große und kleine.
Bildnachweis: Manuel Meurisse über unsplash.com
Angst hält uns ein stückweit am Leben. Respekt ist besser als Leichtsinn. Wir sind sehr viel unterwegs. Manchmal ist es eine kleine Entscheidung die sich später als wirklich sinnvoll erweist.
Wir sehen uns Outdoor
Marco, Petra und die kleene Jo
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Danke, geht mir sehr ähnlich und es ist erstaunlich, wieviel andere Schreiberlinge hier zu gleichen Zeit ähnliche Gedanken haben.
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Das kann ich mir gut vorstellen!
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