Gedanken, Psyche

There comes a storm and I let the windows open

Manchmal siehst du es nicht kommen, aber du fühlst es. Erste Anzeichen lassen sich wegdenken, kleinreden. Im Rückblick dann ist alles ganz klar.

Es ist eine Entscheidung, hab ich gesagt, vor gar nicht langer Zeit. Doch Entscheidungen trifft auch, wer einfach so weitermacht. Wer bleibt, weil er nicht gehen möchte. Vielleicht weil es sich gut anfühlt, intuitiv, natürlich. Die Brise, die Fahrt, der frische Wind.

Dann ist es auf einmal unmittelbar. Ein Sturm zieht auf und ich lasse die Fenster offen. Kann und will jetzt nicht mehr dichtmachen; womöglich hab ich’s gewusst, zumindest aber die Möglichkeit erkannt.

Vielleicht wird der Sturm alles neu ordnen. Vielleicht bringt er Chaos und Zerstörung, oder das, was ich nie gesucht habe. So oder so, ich lasse es passieren.

Eine Frage bleibt: Wie frei bin ich hier?

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Gedanken, Gesellschaft

Du hast eine Stimme

Kannst du dich über Steuerhinterziehung aufregen? Möchtest du, dass dieser Planet gegen Ende des 21. Jahrhunderts noch bewohnbar ist? Ist es dir nicht egal, wie unser Bildungssystem aussieht? Findest du es wichtig, dass Menschen nicht diskriminiert werden? Betreffen dich staatliche Leistungen irgendeiner Art?

Wenn du eine dieser Fragen mit „ja“ beantworten konntest, dann darf ich gratulieren: Du bist ein politischer Mensch. Und ja, die Bundestagswahl betrifft auch dich.

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Gedanken, Psyche

Ich falte mich akkurat zusammen.

Manchmal wirft mein Strahlen lange Schatten und Sterne tanzen in meinem Rhythmus. Manchmal bin ich riesengroß.

Doch meistens falte ich mich selbst so klein zusammen, dass ich in jede Tasche passe. Wie praktisch das doch für alle Beteiligten ist! So wenig, an dem man sich stoßen kann.

Ich verkaufe mich häppchenweise, bin leicht verdaulich, neutral genug für jeden Geschmack. Und später schnell vergessen.

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Gedanken, Psyche

Gastbeitrag: Was fehlt

Ich binde mir die Schuhe, suche mir ein Paar Handschuhe, vielleicht setze ich noch eine Mütze auf und begebe mich raus in die Kälte. Laufen gehen ist in diesen Tagen eine der wenigen sinnvollen Beschäftigungen, der man abseits von Arbeit und Einkaufen außerhalb der Wohnung nachgehen kann. Ich laufe los, spüre die Kälte, bin fast schon in meinem üblichen Trott und denke über die Belanglosigkeit unserer Zeit nach, da höre ich wie Partymusik aus einem vorbeifahrenden Auto dröhnt. Und plötzlich wieder: Flashback!

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Reisen

Looking for an Adventure

Es gibt viele Dinge, vor denen ich Angst oder zumindest Respekt habe. Ich erinnere mich lebhaft an die Mountainbiketour, die ich vor einigen Jahren mit meinen Eltern auf Lanzarote gemacht habe. Zwischen riesigen Lavasteinbrocken irgendwelche Hänge runterzubrettern, fühlte sich für mich einfach nur nach Harakiri an. Ich hatte richtig Schiss, und das Schlimmste daran war, dass das Ganze meinen Eltern überhaupt nichts ausmachte.

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Gedanken, Psyche

Face in the Crowd

Wie spät ist es? Blicke auf den Kalender, auf die Menschen um mich, die so schnell wachsen oder wieder in sich zusammenfallen. So spät schon? Schon fast zu spät.

Je später es wird, desto mehr steigt die Unruhe. Und die Unruhe führt zur Rotation um die eigene Achse. Und die führt zu – Stillstand. Und so stehe ich still und weiß nicht wohin mit mir. Suche und finde billige, einfache Ablenkung. Halte die Gedankenspirale für einen Moment an.

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Gedanken

Rückblick || Looking Back

Welches Fazit ziehst Du aus diesem Gemeinschaftsprojekt? Was ist dir besonders ins Auge gestochen, was hast du gelernt?

Nehmen wir irgendeine ältere Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und stellen daneben eine junge Frau, die sich am Anfang ihrer Reise befindet. Beide sind sich fremd. Auf der Straße wären sie stumm aneinander vorbei gegangen. Ein klarer Blick durch die andere Person hindurch bestätigt die Anonymität und die Selbstfokussierung der heutigen Gesellschaft… und doch ist es unermesslich bereichernd, wenn man sich tatsächlich begegnet und einen offenen Austausch wagt. Man spürt eine Verbindung und Abhängigkeit und lernt von seinem Gegenüber.

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Gedanken

Prost, Menschheit || Cheers, Humanity

Cheers, Humanity

12. Was wünschst Du Dir für die Menschheit?

Sovely von www.MurmelMeister.com:

„Zufriedenheit, Erkenntnis, Selbsterhaltung, Respekt allen Leben und unserem Lebensraum gegenüber, viel Geduld, große Ressourcen, um die Weiterentwicklung voranzubringen, Toleranz, Ausgewogenheit, Liebe…“ 

Helen:

„Ich wünsche mir sehr, dass wir uns gegenseitig den Respekt entgegenbringen, den wir uns auch von Anderen erwarten. Ich wünsche mir, dass wir weniger hassen, uns nicht weiter gegeneinander aufhetzen lassen. Dass wir uns unsere Fehler und unser Unwissen eingestehen, unseren Stolz auch mal vergessen. 

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Gedanken

Stolzer Pfau || Proud Peacock

Stolzer Pfau

11. Worauf bist Du stolz?

Helen:

„Auch, wenn sie mir manchmal das Leben nicht leicht machen, bin ich stolz auf meinen Ehrgeiz und mein Durchhaltevermögen. Ich bin stolz darauf, dass ich den Mut habe, Pläne in die Tat umzusetzen und viel von dem, was ich erreichen wollte, tatsächlich auch geschafft zu haben. 

Wenn ich einen Traum habe, tue ich einiges dafür, damit er in Erfüllung geht. Auch anderen gegenüber mache ich selten bis nie leere Versprechungen.

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Gedanken

Päckchen Tragen || Carrying Baggage

Päckchen Tragen

10. Spürst Du ein Gewicht, welcher Art auch immer, auf Deinen Schultern lasten?

Sovely von www.MurmelMeister.com:

„Früher war es wenig greifbar, heute kenne ich meine Baustellen und mein Gepäck, dass ich mit mir trage. 

Ich habe in meinem Erbgut/meinen Genen einiges aufzuarbeiten, das spüre ich deutlich. Was zeitlich am nächsten dran ist, ist sicherlich das Aufarbeiten der kürzlichen deutschen Geschichte. Die Wissenschaft geht davon aus, dass traumatische Erlebnisse im Erbgut abgespeichert werden können und sich diese erst Generationen später bemerkbar machen. Ein interessantes Thema, das ich für mich aufarbeiten möchte. Leider jedoch rinnt mir die Zeit wie Sand durch die Hände: die Zeitzeugen sind am Wegsterben. Es scheint einiges an Schuldgefühlen zu geben, die es mir oft unmöglich machen Stolz auf meine Wurzeln zu sein. 

Generell glaube ich an Karma und an Wiedergeburt. Mir sind einige besondere Verbindungen zu Menschen und Ländern bewusst, und ich gehe davon aus, dass ich in diesem oder einem folgenden Leben noch einiges aufzuarbeiten habe. 

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